Im November kehrt ein weiteres Stück Leben in das ehemalige Kaufhofgebäude zurück: Dann wird der Discounter TEDi seine Türen im Erdgeschoss der Immobilie öffnen. Es ist zwar keine dauerhafte Lösung, kann aber ein erster Schritt in Richtung Wiederbelebung des Gebäudes sein – so sieht es auch Bürgermeister Rosemann.
Neben der Studiobühne, die kürzlich die Räumlichkeiten des ehemaligen Saturn bezogen hatte, ist nun also auch ein Stück Handel zurückgekehrt – und das sollte den Standort zumindest kurzfristig wieder etwas beleben und den tristen Eindruck verringern, findet der Bürgermeister. Für die langfristige und umfassende Lösung sieht er aber auch den Eigentümer in der Pflicht.
Zur Erinnerung: Der Eigentümer des Gebäudes ist Apollo Fonds mit Sitz in New York, vertreten durch die Lapithus GmbH mit Sitz in Frankfurt. Die Agentur Cushmann & Wakefield wurde engagiert, um das Gebäude zu veräußern. Im Frühjahr hieß es seitens des Eigentümers, in Zukunft solle im ehemaligen Kaufhof ein "Nutzungsmix" entstehen – also kein einzelner großer Laden, der sich über die gesamte Fläche ausbreitet.
Bis ein geeigneter Käufer oder langfristiger Mieter für das Objekt gefunden ist, kann einiges an Zeit vergehen. Für die Übergangszeit sind daher Pop-up-Stores, Galerien und ähnliche schnelle Lösungen wie die des TEDi geplant. Die Vermietung dafür übernimmt – und das macht die Lage nicht wirklich übersichtlicher – die Retail Management Expertise Asset & Property Management GmbH mit Sitz in Bottrop.
Die vier an dem Prozess des Verkaufs und der Vermietung beteiligten Firmen sind international aufgestellt, haben wenig Bezug zur Stadt oder den lokalen Aktivitäten vor Ort. Deshalb hatte die Stadt Siegburg im Frühjahr eine Machbarkeitsstudie bei dem Büro "Drees & Sommer" in Auftrag gegeben, um zu prüfen, wie das Gebäude genutzt werden kann. Das Ziel: Die Stadt in der Einschätzungsfähigkeit der Immobilie zu stärken.
Die Studie soll im November abgeschlossen sein, läuft seit Januar und gliedert sich in 4 Abschnitte: eine Umgebungsanalyse, eine Gebäudeanalyse, eine Analyse der Nutzungsbausteine und eine wirtschaftliche Betrachtung. Im Wirtschaftsförderungsausschuss vom 1. Oktober stellten "Drees & Sommer" den dritten Abschnitt vor – im kommenden Monat werden dann die endgültigen Ergebnisse präsentiert. Schon jetzt ist klar: Ein möglicher Nutzungsmix aus Wohnen, Einzelhandel, Büroräumen und Sportangeboten würde umfangreiche Umbaumaßnahmen erfordern – und viel Geld kosten. Ob der Eigentümer auf die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie eingeht, bleibt abzuwarten. (pho)