Menschen aus rund 170 verschiedenen Nationen sind im Rhein-Sieg-Kreis zu Hause. Viele von ihnen möchten im Laufe ihres Lebens die Zugehörigkeit zur neuen Heimat auch offiziell bestätigen, und sie beantragen die deutsche Staatsbürgerschaft.
In einer Feierstunde händigte Landrat Sebastian Schuster jetzt gemeinsam mit Ludwig Neuber, Neubürgerbeauftragter des Rhein-Sieg-Kreises, 75 Personen die Einbürgerungsurkunden aus.
"In Deutschland haben wir gute und belastbare Verhältnisse. Mit dem Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft übernehmen Sie Rechte und Pflichten für das Gemeinwesen: Engagieren Sie sich in Vereinen oder zum Beispiel in der Kita vor Ort, damit dies weiter gut funktioniert", betonte Landrat Sebastian Schuster in seiner Begrüßung. "Gehen Sie wählen, verteidigen Sie das Grundgesetz und die unveräußerlichen Menschenrechte, das ist mir ein ganz wichtiger Aspekt", hob Landrat Sebastian Schuster hervor. "Ich darf Sie beglückwünschen zur Einbürgerung, das ist ein wichtiger Schritt für Sie und für uns", mit diesen Worten schloss sich Ludwig Neuber in seiner Begrüßung an.
Der überwiegende Teil der Einbürgerungsbewerberinnen und Einbürgerungsbewerber kam mit 28 Personen aus Syrien. Einer von ihnen ist der 23-jährige Mohamad-Naseh Alalwani aus Meckenheim-Lüftelberg. Im November 2016 mit seiner Mutter und den drei Geschwistern hierher in den Rhein-Sieg-Kreis gekommen, machte er 2023 sein Abitur und erlernt jetzt im dualen Studium – zwischen TH Köln und der Düsseldorfer Firma pendelnd – das Bauingenieurwesen.
"Wählen zu gehen, meine Meinung äußern zu dürfen ohne Probleme, und meine Religion frei ausüben zu können, ist mir sehr wichtig. Auch reise ich gerne", zeigt sich Mohamad-Naseh Alalwani froh als neuer deutscher Staatsbürger nach dem Erhalt der Einbürgerungsurkunde. "Deutschland bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich ein eigenes schönes und anständiges Leben aufzubauen", zeigt er sich überzeugt.
Die weiteren zukünftig Eingebürgerten besaßen bisher die Staatsangehörigkeit nachfolgender Staaten: Afghanistan (4), Aserbaidschan (3), Bosnien und Herzegowina (1), Ghana (1), Griechenland (3), Irak (1), Iran (5), Italien (2), Jordanien (3), Kasachstan (1), Republik Kosovo (2), Marokko (2), Polen (2), Portugal (1), Rumänien (2), Russische Föderation (1), Spanien (1), Sri Lanka (1), Türkei (7), Ukraine (1), Ungarn (1) und Vietnam (1). Eine Person war bis jetzt staatenlos. Zurzeit wohnen sie in den nachfolgend genannten Gemeinden: 3 in Alfter, 5 in Bad Honnef, 9 in Bornheim, 1 in Eitorf, 3 in Hennef, 7 in Königswinter, 5 in Lohmar, 5 in Meckenheim, 1 in Much, 3 in Neunkirchen-Seelscheid, 4 in Niederkassel, 3 aus Ruppichteroth, 8 in Sankt Augustin, 14 in Siegburg und 4 in Wachtberg.
Unter den 75 neuen deutschen Staatsangehörigen befinden sich 30 weibliche und 29 männliche Erwachsene sowie 16 Kinder. 17 Personen wurden bereits in der Bundesrepublik Deutschland geboren.
Vor der eigentlichen Einbürgerung geben die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ein Bekenntnis auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ab; dieses lautet: "Ich erkläre feierlich, dass ich das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland achten und alles unterlassen werde, was ihr schaden könnte." Dieses Bekenntnis wird zum Schluss der Einbürgerungsfeier mit dem Singen der deutschen Nationalhymne bekräftigt.
Persönlicher Ansprechpartner für alle Zugewanderten ist der Neubürgerbeauftragte des Rhein-Sieg-Kreises, Ludwig Neuber. Er bietet nach telefonischer Vereinbarung Sprechstunden an. Termine können mit ihm telefonisch unter der Rufnummer 02295/902318 oder 0160 8230810 oder per E-Mail an ludwig@neuber.de
vereinbart werden. Der Kontakt kann auch über das Kommunale Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises, – Der Landrat -, Kaiser-Wilhelm-Platz 1, 53721 Siegburg, Telefon: 02241 /13-3066, E-Mail: integration@rhein-sieg-kreis.de
hergestellt werden.
Einbürgerungen im Rhein-Sieg-Kreis im Jahr 2023
Im vergangenen Jahr 2023 erhielten 883 Personen aus 77 Staaten in festlichem Rahmen ihre Einbürgerungsurkunden im Siegburger Kreishaus ausgehändigt. Von den 422 Einbürgerungsbewerberinnen und den 461 Einbürgerungsbewerbern waren 203 Personen bereits in Deutschland geboren worden. 172 Personen waren zum Zeitpunkt der Einbürgerung im vergangenen Jahr unter 18.
Zu den Top-Five der Herkunftsländer zählten Syrien (249 Personen), Türkei (103), Iran (39), Irak (34) sowie die Ukraine (28) und Rumänien (28). Die meisten der neu Eingebürgerten wohnten 2023 in den folgenden fünf Städten (außer Troisdorf) und Gemeinden: Sankt Augustin (148), Siegburg (100), Hennef (74), Bornheim (73) und Königswinter (62).