Ein Spaziergang durch den Felsengarten am Südosthang des Michaelsbergs, durch das Tor des Johannisgartens – dort dann auf einer Bank oder den großen Stufen innehalten und den Ausblick über Siegburg bis hin zum Siebengebirge genießen: Für Besucherinnen und Besucher des Michaelsbergs nun wieder möglich – denn nach 10 Jahren ist das Michaelsbergkonzept erfolgreich abgeschlossen, und mit diesem auch die Umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen.
"In einem dialogorientierten Planungsprozess mit vier öffentlichen Bürgerforen wurde 2013 ein integriertes Entwicklungskonzept erarbeitet", hieß es, als vor zehn Jahren der Plan für den Um- und Ausbau des Michaelsbergs ausgearbeitet wurde. Seitdem hat sich viel getan:
2014 begannen die Bauarbeiten am Michaelsberg mit der Errichtung einer Baustraße und der Sanierung erster Mauern. In den beiden darauffolgenden Jahren wurde der Fels an der Südseite gesichert und mit ihm das Johannistürmchen instandgesetzt. 2017 wurde dann unter anderem die Seufzerallee saniert – sie verbindet die Bergstraße im Norden über 210 Meter mit dem Südosthang. Im darauffolgenden Jahr wurde das Hexentürmchen saniert und der erste Teil des Rundwegs abgeschlossen. 2019, 2020 und 2021 wurden der Terrassengarten, die Sportwelle und der zweite Teil des Rundwegs abgeschlossen sowie ein Spielplatz und die Bastions- und Veranstaltungswiese fertiggestellt. 2022 wurde der Rosengarten eröffnet. Nun sind auch der Felsengarten und der Johannisgarten fertiggestellt, und mit ihnen das gesamte Michaelsbergkonzept.
Die letzten Wege sind ausgebaut, geplante Streu- und Wildobstwiesen aus Mehlbeere, Elsbeere und Speierling angelegt. Bei einem Rundgang um den Berg vernimmt man außerdem ein fröhliches Zwitschern der Vögel, die dort heimisch sind. Ganz aufmerksame Besucher können zu den richtigen Zeiten auch eine Eulenfamilie und Fledermäuse bewundern – zumindest mit etwas Geduld. Im Jahr 2016 ruhten wegen der beiden Bewohner die Bauarbeiten des Michaelsbergkonzeptes: Es mussten Ausweichquartiere für die Eulen und Fledermäuse gefunden werden. Mit Abschluss des Konzeptes wurde auch ihrer Bedürfnisse gedacht: Die Beleuchtung an den Wegen ist so platziert, dass das Leben von Fledermäusen und Eulen so wenig wie möglich eingeschränkt wird – und dennoch alles sicher für abendliche Spaziergänge bleibt.
Das Konzept hat den Rundweg um den Michaelsberg nicht nur optisch verschönert, sondern auch gesichert: Felsen wurden fixiert, morsche oder schlecht platzierte Bäume gefällt – und für den losen Untergrund geeignete neu gepflanzt: Rund um die Abtei wurden leichtere Bäume mit stärkeren Wurzeln gepflanzt, zum Beispiel Niederwald und Wildkräutermischungen. Größere Bäume verlieren in dem lockeren Boden zu leicht den Halt.
So ist es nun – pünktlich zum Frühling – wieder möglich, über die Bergstraße, vorbei am Spielplatz und der Bastionswiese zu spazieren, auf die Seufzerallee einzubiegen und an der Spiel- und Hundewiese vorbei auf den Johannisgarten zuzusteuern. Unterhalb des Johannistürmchens kann man den Ausblick genießen, bevor man über den ehemaligen Klostergarten auf den Terrassengarten zusteuert und sich danach noch in Ruhe überlegen kann, ob man nicht doch noch einen Abstecher in den Rosengarten macht. (pho)