Mehlbeere ist Baum des Jahres 2024
Anlässlich des Internationalen Tag des Baumes am 25. April lohnt sich ein Blick auf die Mehlbeere. Die Sorbus aria, so der botanische Name, ist ein noch wenig verbreiteter Baum im Rhein-Sieg-Kreis mit Potential.
“Die Mehlbeere ist ein sehr seltener Baum im Rhein-Sieg-Kreis, die vermutlich nur auf flachgründigen Felsstandorten natürlich vorkommt”, erläutert Jörg Bambeck, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises.
Im Siebengebirge ist sie an drei Stellen zu finden. Weitere Vorkommen sind aus Siegburg-Stallberg, dem Brölgebiet, der Nutscheid, der oberen Sieg, dem Eipachtal, der Leuscheid, dem Krabachtal sowie zwischen Aegidienberg, Windhagen und Eudenbach, wie auch zwischen Weilerswist und Merten bekannt. Ob es sich um natürliche, wilde Vorkommen, oder um Anpflanzungen handelt, lässt sich hierbei nicht immer eindeutig klären.
Der Laubbaum kann 15 bis 20 Meter erreichen und zeichnet sich durch seine weißblühenden Blüten im Frühling und Frühsommer und die herbstlichen Früchte, die roten Mehlbeeren, aus. Ihren Namen bekam die Mehlbeere, weil ihre gemahlenen Samen in früheren Zeiten gelegentlich dem Mehl beigemischt wurden, um es zu strecken oder Backwaren süßer zu machen. Man kann die Beeren auch als Gelee oder Kompott verarbeiten.
Sorbus aria dient verschiedenen Tieren als Nahrungsquelle, wie zum Beispiel Bienen, Vögeln, Schmetterlingen, Mäusen und Wildschweinen. Weil das Holz der Mehlbeere so hart ist, wird es oft für Drechsel- und Wagnerarbeiten verwendet. Auch zeichnet sich der Laubbaum durch seine Trockenheitstoleranz aus. Das heißt, er kann längere Trockenperioden und lange Sonneneinstrahlung gut verkraften. Aufgrund ihrer Eigenschaften ist die Mehlbeere waldökologisch und für die urbane Gestaltung ein Gewinn.
In Zeiten des Klimawandels ist die Mehlbeere ein geeigneter Baum für Städte.