Kurfürstliches Hoftheater Bonn – Oberstufenschüler*innen der Gesamtschule am Michaelsberg setzen sich mit dem Unfalltod durch egoistisches Fahrverhalten auseinander
Die Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfall zu sterben, ist 52-mal höher als bei einer Bahnreise. Allein im vergangenen Jahr starben ca. sieben Menschen am Tag. Diese Toten thematisiert das in Form eines griechischen Schauspiels gehaltene Drama „BENZin Unterwelt“ von Marlon Zewen, aufgeführt durch das Kurfürstliche Hoftheater Bonn unter der Regie von Eva Köhler an der Städt. Gesamtschule am Michaelsberg. In Auftrag gegeben wurde das Theaterstück vom Amt für Mobilität in Siegburg und gefördert von der Bezirksregierung Köln im Rahmen der „Verkehrssicherheitsaktionen 2024“, um ein Bewusstsein für die Gefahren im Straßenverkehr und die Komplexität des Themas „Verkehrssicherheit“ zu schaffen.
Im Theaterstück schockiert der Fakt, dass es weltweit 70 Millionen Tote im Zusammenhang mit Automobilen seit deren Erfindung durch C. Benz gegeben hat. Wegen dieser Toten in Folge seiner Erfindung muss sich Carl Benz im Drama vor dem Unterweltrichter verantworten. Der Ankläger erklärt, dass zusätzlich Feinstaubbelastung, das Waldsterben und die Klimaerwärmung Folgen der Erfindung des Verbrenners seien. Die Anwältin von Benz plädiert nicht zuletzt aufgrund der Unabhängigkeit, die Menschen durch das Auto gewinnen, und aufgrund von Rettungs- und Nutzfahrzeugen für einen Freispruch.
Die zentrale Frage des Stücks kreist um den Gedanken der Schuld: Sind die Folgeschäden einer Erfindung die Schuld ihres Erfinders oder die des ausführenden Menschen? Das Urteil zu fällen, war im Theaterstück Aufgabe der Jugendlichen. Sie entschieden sich für einen Freispruch mit Verweis darauf, dass der einzelne die Konsequenzen seines Tuns tragen müsse.
Das Stück bot viel Stoff zum Nachdenken. Fakten und Zahlen vermittelten auf subtile Art eindrucksvoll, welche verheerenden Folgen egoistisches Verhalten im Straßenverkehr haben kann.