Veranstaltung in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung: Axel Reitz im Gespräch mit Oberstufenschülerinnen der Gesamtschule am Michaelsberg über seinen Ausstieg aus der Neonaziszene
Das Bild auf der Leinwand zeigt das Buchcover „Ich war der Hitler von Köln“ von Axel Reitz, der schon mit 13 Jahren in die Neonaziszene kam. Er stellte den Oberstufenschülerinnen in einem Gespräch an der GE Am Michaelsberg in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung seinen Weg in die rechte Szene, seinen Ausstieg aus dieser und seinen heutigen Kampf gegen jede Form des Extremismus eindrucksvoll vor.
Wie wird ein Dreizehnjähriger zum Verschwörungstheoretiker? Der Weg beginnt mit einer Präsentation in der Schule, die aus seiner damaligen Sicht zu Unrecht „zensiert“ worden war. Dieser Anlass in Kombination mit dem als diktatorisch empfundenen Vater sowie die Bauernfängerei der NPD ließen den Jugendlichen in die Arme der rechten Gruppen laufen. Er ging zu Versammlungen der Szene, hielt Reden in der Öffentlichkeit für die NPD. Davon überzeugt, „Deutschland retten zu können“, schreckte er schließlich auch vor Gewalt zur Erreichung der Ziele nicht zurück. Es folgten Verhaftungen, Sozialstunden, Gefängnis. Erst der zweite Gefängnisaufenthalt und ein Aussteigerprogramm brachten die Kehrtwende. Seither stellt sich Axel Reitz seiner Verantwortung, klärt auf, wie Rechtsextremisten, Querdenker etc. auf Social-Media-Plattformen mit vermeintlicher Kameradschaft werben. Er steht heute für die Demokratie ein, engagiert sich in Vorträgen gegen jede Form des Extremismus und gegen Gewalt.
Der Vorstellung dieses Lebenswegs folgte ein intensives Gespräch mit den Schülerinnen.
Für unsere Schülerinnen war dieser Vormittag auf jeden Fall bereichernd. Ein Dank gilt der Friedrich-Naumann-Stiftung, die das ermöglichte.