Erasmus+-Austausch auf Sizilien zum Thema Xenophobie
Vom 29. September bis zum 5. Oktober fand der dritte Erasmus+-Austausch zu unserem Thema “diversity here, diversity there, diversity everywhere – better together” in Italien statt. Bereits seit einem Jahr beschäftigt sich die Erasmus+ AG mit dem Thema Toleranz, Vielfalt und Diversität und versucht mit anderen Partnerschulen aus Estland, Portugal, Italien und Kroatien Vorurteile abzubauen und sich gegen Diskriminierung einzusetzen.
Nachdem die Themen Ableismus und Body Shaming in den ersten beiden Austauschen bearbeitet wurden, ging es in Sizilien um das Thema Xenophobie.
Was ist Xenophobie überhaupt? Was ist der Unterschied zwischen Rassismus und Xenophobie? Warum gibt es Xenophobie? Und was sind die Konsequenzen von Xenophobie? Die Schülerinnen und Schüler aus allen fünf Ländern sind sich einig: Migration ist ein Menschenrecht, denn die Welt gehört uns allen!
Die Austauschwoche war durchmischt durch projektbasierte Workshops, interkulturelle Aktivitäten und Besichtigungen von touristischen Sehenswürdigkeiten.
Im Vordergrund stand natürlich die Arbeit am Projekt. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten anhand eines Videos Gründe und Konsequenzen von Xenophobie und hatten die Möglichkeit, Interviews mit Jugendlichen verschiedener Nationalitäten zu führen, die auf die sizilianische Schule IIS Verona Trento gehen. Hier erfuhren sie, wie mit Migranten und Migrantinnen in Sizilien umgegangen wird und konnten in interkulturellen Gruppen Erfahrungen aus den eigenen Ländern austauschen. Insbesondere die politischen Bewegungen in Europa wurden mit Sorge diskutiert. Sie erarbeiteten gemeinsam ein Theaterstück zum Thema, das am letzten Projekttag den Lehrkräften mit Stolz vorgeführt wurde. Aufgrund der geographischen Lage Siziliens erreichen dort viele Migranten und Migrantinnen aus Afrika Italien. Am Freitag besuchten zwei Einwanderer aus Mali, die sich für die Tèria Association einsetzen, unsere Gruppe. Sie erzählten von ihrer eigenen Migration, wie sie in Italien aufgenommen wurden und wie sie sich nun eingelebt haben und standen für einen regen Austausch bereit. Darüber hinaus zeigten sie einen Film, der sich mit der Überquerung des Tyrrhenischen Meeres und den Gefahren, die damit einhergehen, beschäftigt. Der Film sorgte bei den Schülerinnen und Schülern für Bestürzung und regte zum Nachdenken an.
Dass Italien als gastfreundliches Land gilt, war allen bereits vorher klar, aber diese Gastfreundschaft zu erleben, empfanden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer als besonders beeindruckend. Die italienischen Familien nahmen unsere deutschen Schülerinnen und Schüler herzlich in ihren Familien auf, was den Start für alle deutlich erleichterte.
Durch gemeinsames Singen italienischer Klassiker wurde auch das Eis innerhalb der internationalen Gruppe direkt gebrochen und ein gutes Gruppengefühl stellte sich ein. Die Durchmischung von fünf Nationalitäten mag dem einen oder anderen zunächst verunsichert haben, aber die Gruppe wuchs durch viele Aktivitäten sehr schnell zusammen und bald hörte man nur noch Englisch in den Unterhaltungen.
Die Gruppe genoss das italienische Essen, das traumhafte Wetter und die Nähe zum Meer. Am Dienstag bekamen alle ein Coaching im Windsurfen und konnten sich ihre Zeit außerdem mit SUP-Boards, in Kajaks oder auf Segelbooten vertreiben. Wer keine Lust mehr auf das Wasser hatte, spielte am Strand Beachvolleyball. Messina zeigte sich von seiner besten Seite!
Ein weiterer Ausflug wurde zum Vulkan Ätna gemacht, den wir ein wenig besteigen konnten und die verschieden Krater bestaunen durften. Stürmischer Wind und eine schwarze Kraterlandschaft machten diesen Ausflug unvergesslich.
Später ging es in die Hügelstadt Taormina, die nicht weit vom Ätna gelegen ist. Die Stadt ist bekannt für das Theatro Antico di Taormina, ein altes griechisch-römisches Theater, und für die kleinen Buchten an der Steilküste. In dieser malerischen Umgebung bekamen die Schülerinnen und Schüler ihre traditionellen Zertifikate für die Teilnahme an einem Erasmus+-Projekt.
Der Abschied fiel allen zum Glück dieses Mal nicht ganz so schwer, da wir schon im Dezember alle Austauschpartnerinnen und -partner in Siegburg begrüßen dürfen.
Bei uns wird es um das Thema Homophobie gehen und die Vorbereitungen laufen in der Erasmus+ AG bereits auf Hochtouren. Nach den tollen Erlebnissen in den anderen Partnerschulen möchten auch wir nun zeigen, dass Deutschland ein gastfreundliches Land ist, das sehr viel zu bieten hat.